Multi-Champion Fiona della Casa delle Carezze

Wesenstest

Bericht zu meinem Wesenstest

Hallo,ich bin Kenia della Casa delle Carezze (genannt Kuma), eine 7 Monate alte Labradorhündin und möchte von meinem Wesenstest berichten.
Es ist der dritte Tag im November des Jahres 2013 und der Wecker klingelt um 07:30 Uhr – aber Moment…heute ist doch Sonntag, wieso so früh!?
Es läuft ab wie jeden Morgen: Aufstehen, kurze Löserunde, anschließend Frühstück – soweit alles normal, doch dann wird’s hektisch…Herrchen und Frauchen packen schnell ein paar Dinge ein, auch meine Mittagsportion (es scheint ein längerer Ausflug zu werden – toll!) und wir fahren los.
Die Autofahrt endet nach ein paar Minuten schon wieder – doch kein Ausflug?
Halt – wir sind an einem Hundeplatz. An dem Schild steht: „Verein für Deutsche Schäferhunde“ Wieso? Was ist hier los?!
Ich sehe schon ein paar Artgenossen (es sind aber gar keine Schäferhunde), manche von ihnen scheinen etwas aufgeregt zu sein, ganz besonders aber deren Herrchen und Frauchen.
Langsam dämmert es mir. Es scheint heute dieser „Wesenstest“ statt zu finden, von dem mir in letzter Zeit häufig erzählt worden ist.
Nachdem sich die Menschen untereinander begrüßt haben, kommt kurze Zeit später ein weiterer Mann – der muss wohl der Richter sein – Herr Mario Nauke.
Gehört hat man schon einiges von Herrn Nauke, insbesondere über seine gute Art, den Teilnehmern ihre Nervosität zu nehmen und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen zu haben.
Herr Nauke begrüßt die Teilnehmer und erklärte ausführlich den Ablauf des Wesenstests. In kurzen Worten zusammengefasst, werden zwei Themenbereiche betrachtet: Der Hund-Mensch-Kontakt und der Hund-Umwelt-Kontakt. Warum unter anderem der Hund-Hund-Kontakt herausgelassen wird, ist wohl eine andere Frage.
Zunächst sind die Rüden an der Reihe, wir Mädels müssen noch ein bisschen warten. Zu dumm, dass ich nicht zuschauen darf!
Was ist dort hinten bloß los? Auf einmal fallen sogar Schüsse. Ich bin schon ganz aufgeregt.
Nach einiger Zeit kommen Herrchen und Frauchen zu mir und holen mich aus dem Auto. Statt zu den anderen Menschen zu gehen, schlagen wir jedoch die andere Richtung ein. Herrchen sagt mir, dass ich erst an sechster Stelle meinen Auftritt habe und wir nun lieber nochmal eine Runde spazieren gehen.
Dann ist es endlich soweit. Es geht los. Wir warten, solange der vorangegangene Hund noch besprochen wird. Herrchen flüstert mir noch schnell ins Ohr: "Lass uns heute nicht im Stich und mach nicht zu viel Quatsch.". Was denkt er sich bloß.
Würde ich ihn je im Stich lassen? Nur das mit dem Quatsch muss ich mir nochmal überlegen und grinse ihn in einer Art an, die ihm genau meine Gedanken verraten zu haben scheint.
Dann hören wir den Richter laut rufen: "Der nächste Hund, bitte!"
Herrchen grinste zurück und sagte nur beim Losgehen: "Ach sei einfach wie immer, dann klappt das schon.".
Los geht es also. Viele fremde Menschen stehen herum und einer von Ihnen kommt auf uns zu. Er hielt mir ein Gerät an die Schulter, welches dann piepste. "Ja, das ist die Richtige" sagte der Mann. Wer soll ich auch sonst sein dachte ich? Frauchen musste dem Mann dann noch einige Fragen beantworten, ich glaube, dass es dabei um mich ging.
Dann wurden wir auf die Wiese geschickt und ich wurde abgeleint. Attacke und ab die Post. Das ging gut los. Meine Menschen mussten heute mal auf die Kommandos des fremden Herren hören und ich konnte machen was ich wollte.
Also erst mal laufen. 10m in die eine Richtung, Blick zu meinen Menschen, die in die andere Richtung geschickt werden, also hinterher und vorbei, um dann wieder zurück zu laufen. Nun darf ich mit Frauchen ein bisschen kuscheln – ich liebe Bauchkraulen! Schade, war viel zu kurz, aber nun legen wir ein kleines Spiel ein – super!
Als nächstes stellen sich um uns herum viele fremde Menschen auf. Sie kommen dann langsam auf uns zu und stehen ganz nah um uns herum in einem Kreis.
Danach gehen sie wieder zurück auf Ihre Position um dann in schnellem Schritt wieder auf uns zuzukommen. Da sag mir nochmal jemand dass ich keinen Quatsch machen soll. Die Menschen machen ihn heute doch! Herrchen und Frauchen sollen nun aus dem Kreis herausgehen und ich beschäftigte mich mit dem freundlichen fremden Mann, der die Kommandos gegeben hat.
Nach kurzer Zeit werden die anderen Menschen zurück geschickt und wir gehen weiter.
Während die Zweibeiner sich unterhalten, kann ich selbstständig eine tolle Sache nach der anderen finden. Wie ein Abenteuerspielplatz. Das gefällt mir!
Frauchen soll dann ein Seil mit einem Stofftier und mehreren Dosen nehmen – ein super Teil, ich darf es sogar selbst nehmen und damit spielen! Das macht Spaß! Ich glaube, dem Mann gefällt es auch, er sagte, dass manche Hunde dieses Teil nicht mögen, weil sie Angst vor den Dosen haben – ich jedenfalls nicht.
Auf einmal fliegt eine klöternde Plastikflasche durch die Luft – hey, spitze! Ich flitze ohne Umschweife hinterher und hole sie mir – damit kann man so herrlich Krach machen!
Weiter geht es über eine Plane und darüber gespanntes Flatterband. Auch kein Problem, aber nicht so toll wie die Klöterflasche, die ich immer noch mit mir trage. Ich drehe fröhlich mit der Flasche meine Runden
Dabei entdecke ich immer mehr tolle Sachen auf der Wiese: Plastiktiere, Quietschies und – wartet – ooohh, was für ein Duft! Da muss ich hin! Ein Fuchsfell! – Wahnsinn – hier kriegen mich keine 10 Pferde mehr weg. Darf ich das behalten??
Ich nehm’s einfach mit, vielleicht merkt es ja niemand.
Mist – Herrchen hat’s gemerkt..
Danach kommen wir zu einer gaaanz großen Metalltrommel. Der fremde Mann rollt diese von uns weg. Toll, die Spielzeuge werden immer größer hier. Ich muss im Paradies sein. Also hinter der Trommel hinterher und Pfötchen oben drauf, aber das Fell war besser!
Wir gehen weiter und plötzlich erhebt sich eine Gestalt aus dem Wald neben der Wiese. Das wird ja immer interessanter, ich laufe gleich mal fröhlich hin schaue nach, wer sich da unter dem Gewand versteckt! Aggression? Zögern? Angst? - Fehlanzeige. Was soll auch an diesem schönen Tag hier passieren. Außerdem bin ich ein Labrador!
Zu guter Letzt gehen wir drei alleine weiter. Der nette Mann bleibt in einiger Entfernung stehen und gibt uns die Anweisung zu ihm zu kommen "Lasst sie einfach laufen.", sagt er. Herrchen und Frauchen lassen mir also freie Hand und ich laufe so schnell ich kann auf den Mann zu.
Plötzlich ein Schuss. Ich sprinte weiter während noch zwei Schüsse fallen. Die stören mich überhaupt nicht, aber müsste jetzt nicht eigentlich etwas vom Himmel fallen?! Naja, erstmal zum Schützen, vielleicht hat der etwas für mich, oh doch – ein Ball, schnell hin!
Meine Menschen machen einen fröhlichen Eindruck, ich glaube, es hat ihnen auch Spaß gemacht!

Wir müssen einige Zeit warten, bis Herr Nauke wieder aus dem Vereinsheim heraus kommt, dann liest er einen Text vor, der von mir handelt. Hört sich super an!
Meine Menschen bringen mich zurück ins Auto und erzählen mir, dass sie sehr stolz auf mich seien – und ich bekomme einen riesen Kauknochen! Das war also der Wesenstest.

Als schlussendlich alle durch waren wurde noch ein Abschlussfoto gemacht und danach gab es für die Menschen noch leckeres Essen.
Abschließend möchte ich im Namen Aller ein ganz herzliches Dankeschön ausrichten an: den Richter Herrn Mario Nauke, die Sonderleiterin Frau Maja Leptien, die Helfer Regina und Günter Leptien und das "Gespenst“ J

Eure Kuma mit ihren Menschen Inga Rahlf und Hauke Pöhler

Wesenstestprotokoll

Die 7 Monate alte, freundliche Hündin zeigt am heutigen Tage eine beispielhafte Bindung und Führigkeit. Fremden Menschen begegnet sie absolut freundlich, aufgeschlossen. Die labrador-typischen Arbeitsanlagen sind für das Alter der Hündin sehr ausgeprägt vorhanden. Auf dem Parcours zeigt sie ein großes Interesse, Ausdauer sowie Apportierfreudigkeit an den Gegen-ständen. Eine Hündin mit vorzüglichen Wesenseigenschaften, die dem Standard des Labradors sehr nahe kommen. Eine beispielhafte Führer-Hund-Beziehung, die man in der heutigen Zeit lange suchen muss. Beim Schuss aufmerksam und arbeitsfreudig.

Bestanden: Ja