15.02.09 Federicia
CACIB Fredericia DK
Ja, Ihr lest richtig. Es ging am 15. Februar ins Ausland. Der erste Start in der Jugendklasse sollte gleich auf einer internationalen Schau im Ausland stattfinden und so haben sich meine Eltern die folgende Zuchtschau ausgeguckt:
DKK international CACIB show in Fredericia on 14-15 February 2009 - Dänemark
Gemeldete Hunde: 3.205
davon Labrador Retriever (größte Klasse der Show): 103
Hündinnen in der Jugendklasse: 16
Meine Platzierung: vorzüglich 2
Nun aber zu meinem Bericht:
Es ist Sonntag der 15.Februar 2009 um 4:00 Uhr und der Wecker klingelt. Ich (Fiona della Casa delle Carezze - eine 9,5 Monate junge, gelbe Labradorhündin) frage mich ob ich irgendwie verschlafen habe oder ob meine "Eltern" den Wecker nur falsch gestellt haben. Normalerweise kann ich fast zwei Stunden länger schlafen. Ich höre die Dusche, meine Eltern ziehen sich an und dann höre ich sogar das Klötern meiner Futterdose. Nun werde ich natürlich hellwach und laufe gleich mal in die Küche um zu schauen, was dort los ist. Lecker - mein Futter ist ja schon fertig. Ich genieße also das gemeinsame Frühstück, frage mich aber immer noch, warum wir so früh schon wach sind, denn draußen ist es noch ganz dunkel und selbst der Hahn schläft noch.
Herrchen blickt zur Uhr und erhöht langsam das Tempo: "So, alle Leute, die heute mitmöchten müssen nun ein bisschen in die Gänge kommen" hallt es durch die Wohnung. Mitkommen? Wohin denn bloß? Hat das etwas mit dem verstärkten Schautraining der letzten Tage zu tun? Gestern abend murmelte mein Frauchen zudem noch so komische Sachen wie "tre null fire to".
Nunja, ich denke mir es wäre angenehmer wieder mit vollem Bauch ins Bettchen zu huschen aber denkste - mein Kennel ist bereits abgebaut worden und steht auf dem Flur. Dann leg ich mich halt noch ein bisschen auf den Schlafzimmerfußboden zum relaxen.
Meine Eltern beladen das Auto, als ich plötzlich Frauchen mit der Schauleine und dem Leckerliebeutel sehe. Aha - jetzt ist es klar. Wir fahren zu einer Schau.
Nach einem kurzen Spaziergang steigen wir ins Auto und fahren los. Frauchen und ich dürfen schlafen während Herrchen uns kutschiert. Nach geraumer Zeit wache ich auf und schau mal aus dem Fenster. Nach hinten ist nichts zu sehen, da es immer noch dunkel ist, doch nach vorne sehe ich im Scheinwerferlicht Schneegestöber und eine weiße Straße. Da dies so ungemütlich aussieht, lege ich mich wieder hin. Nach einer weiteren Stunde kommt von Herrchen ein freundliches "Aufwachen Ihr zwei, wir sind gleich da.". Wir wachen also beide auf und sehen ein großes Schild auf dem steht:"Fredericia Messecenter Dronning Margrethe Hallen". Wir sind also in Dänemark angekommen.
Der Parkplatz ist noch leer. Wir sind neben einigen Wohnmobilfahrern die ersten Teilnehmer, die ankommen und nutzen die Zeit bis zur Öffnung noch mit einem Spaziergang.
Dann ist es soweit. Wir betreten die Wartehalle und es kommen immer mehr Hunde verschiedenster Rassen an. Neben mir sitzt eine braune Labbi-Hündin, mit der ich zu gerne spielen würde. Doch das geht hier leider nicht.
Es ist nun 8:30 Uhr und der Einlass öffnet. Dies soll also meine zweite Schau werden. Ich bin ganz gespannt. Frauchen hält meine Papiere bereit und wir werden eingelassen. In Hanover auf meiner ersten Schau mussten wir länger anstehen, da die deutsche Gründlichkeit zugeschlagen hatte (Es wurde Ahnentafel, Impfass und Registrierung eines jeden Hundes geprüft). Hier in Fredericia mussten wir nur unsere Teilnehmernummer hochhalten und durften direkt durchlaufen. Der Vorteil war, das trotz nur einem Eingangs (Hanover hatte 3) überhaupt keine Schlange entstand.
Wir laufen sodann zügig durch die große Messehalle zum Ring 9. Hmm, ich komme ins grübeln. Das sieht anders aus als in Deutschland. Es sind keine mit Flatterband oder ähnlichem abgegrenzten Ringe, sondern lediglich Flächen, die mit einem Bodenklebeband umrandet sind. Trotzdem hält sich jeder hier an die vorgeschriebenen Abstände zur Fläche und wir bauen uns neben einem schicken schwarzen Rüden auf - Wie sich später herausstellte war hatte dieser bereits einige Titel gesammelt - so u.a. den DKCH, SECH und NOCH. Ich fragte mich allerdings, wo bei dieser großen Klasse (insgesamt 103 Labradore) die ganzen Hündinnen waren, denn ich konnte nur wenige entdecken. Dies lag daran - so wie wir später erfuhren - dass zum Beginn des Richtens nicht alle Teilnehmer anwesend sein müssen in Dänemark. Die Hündinnenbesitzer können also gemütlich am Vormittag anreisen. Tolle Sache find ich - da könnte ich nächstes Mal ja ausschlafen und muss nicht mitten in der Nacht losfahren. Wir vertrieben uns dann die Zeit bis wir dran waren mit Shopping, Essen, dem Zuschauen und Spaziergängen.
Dann war es soweit. Die Juniorclass war dran und mit mir waren es insgesamt 16 Hündinnen, die der Richterin Frau Hassi Assenmacher-Feyel, vorgestellt werden sollten.
Wir liefen also unsere Runde und die Einzelvorführung. Da meine Eltern der dänischen Sprache nicht mächtig sind und leider keine Anweisungen auf Englisch gegeben wurden, orientierten wir uns am Ablauf der vorherigen Klassen. Einige Hündinnen erhielten ein rotes Band (sg) und wurden vom dänischen Ringhelfer verabschiedet. Wir erhielten ein lila-farbenes Band (v) und durften somit wieder zur nächsten Runde erscheinen.
Es ging also in die Hauptrunde. Frauchen war wieder aufgeregter als ich, obwohl sie dazu keinen Grund hatte. Der Spaß steht bei uns im Vordergrund. In der Hauptrunde mussten wir etwas mehr laufen als in der Vorrunde. Mehrere Runden und Einzelvorführungen später dann die Entscheidung. Eine hübsche, schwarze Hündin wurde zuerst von der Richterin zur Platzierung gebeten. Dann ging die Richterin in unsere Richtung. Sie kam auf uns zu und wies Frauchen zur Platzierung. Das war eine Freude. Die Plätze 3 und 4 wurden dann noch verteilt. Wir stellten uns dann der Reihenfolge entsprechend auf und erhielten ein blaues Band. Der dänische Ringrichter murmelte uns etwas vor, was Frauchen jedoch überhaupt nicht verstand. Siehst Du Frauchen, so geht es mir auch teilweise mit eurer menschlichen Sprache.
Wir durften dann unter Applaus die Ehrenrunde mitlaufen.
Ich erhielt noch einen Knochen, den ich mir gleich unter die Pfoten legte und Frauchen wollte den Bericht abholen. In Dänemark ist es so, dass die Berichte derer Hunde, die durch sind, gleich ausgehändigt werden - sprich einige Rüdenbesitzer waren schon wieder aufgebrochen. Mein Bericht lag jedoch noch nicht im Ablagefach. Herrchen war der Meinung, dass wir nochmal in den Ring müssten, wenn alle Hündinnen durch sind. Frauchen glaubte das zuerst nicht, doch als ihr auf Nachfrage die Schreiberin in Englisch mitteilte, dass ich aufgrund meiner Platzierung noch zur Wahl der besten Hündin wieder in den Ring müsse, war klar dass ich noch einen Auftritt haben würde.
Bis dahin vergingen allerdings noch zwei Stunden, die wir uns wieder in gewohnter Weise vertrieben.
Dann der Start zur Besten Hündin der Rasse. Der Ablauf war dergleiche wie in meiner Klasse. Erst eine Runde für alle und Einzelvorführungen. Hiernach wurden wieder einige Teilnehmer vom Ringrichter verabschiedet. Wieder durfte ich im Ring bleiben. In der folgenden Endrunde konnte ich mich gegen die gestandenen Champion-Hündinnen allerdings nicht durchsetzen, doch das war an diesem Tag auch Nebensache.
Ich habe einen schönen Tag gehabt, meine erste Auslandsschau besucht und als einziger deutscher Teilnehmer einen tollen zweiten Platz mit nach Hause gebracht. Die schönste Belohnung für mich war dann aber der ausgiebige Spaziergang über die Felder vor unserer Haustür.
Vielleicht sehe ich Dich ja auf einer der nächsten Schauen? Ich würde mich freuen.
Eure Fiona
PS: Bilder folgen in Kürze
Richterbericht
9,5 month, good size, very nice head, excellent expression, dark eyes, excellent pigmentation, nice recarriage, excellent body, only the feet could be more catlike, good tailcarriage, good mover, nice coat and temp.
Excellent 2
Hassi Assenmacher-Feyel (D)